So viel Abwechslung wie im Moment hatte das Wetter schon lange nicht mehr zu bieten. Mit stürmischen Winden wechselt sich der Frühling quasi mit dem Winter ab. Ungewöhnlich ist das keineswegs, eher völlig normal für einen typischen mitteleuropäischen März.
Das momentane Auf und Ab der Temperaturen ist einer raschen Abfolge verschiedener Tiefdruckgebiete geschuldet, zudem bilden sich entlang der Frontalzone immer wieder Luftmassengrenzen mit starken Niederschlägen aus. Bisheriger „Höhepunkt“ in Sachsen war wohl der 10./11. März mit einem ruppigen Übergang von Frühlingswetter zum Spätwinter.
Kräftige Gewitter in frühlingshafter Luft
Besonders der Dresdner Raum war dabei von, für Mitte März ungewöhnlich kräftigen, Gewittern betroffen. Im Vorfeld eines Regengebietes bildeten sich, etwa ab jenen Regionen östlich von Chemnitz, zunächst starke Regenschauer: Radarbild 14:50 (10.03.2023). Westlich einer gedachten Linie Döbeln-Altenberg entwickelten sich auch zunehmend Gewitter, mit einem Schwerpunkt an der Westlichen und Nordwestlichen Dresdner Stadtgrenze. Ein starkes Gewitter zog dabei etwa von Wilsdruff bis an die Polnische Grenze in die Oberlausitz.

Einher ging das Gewitter mit kräftigem Starkregen, die kalibrierten Radarsummen lassen Summen von lokal 10 bis 15 mm vermuten. Zudem kam es vereinzelt zu größeren Graupelansammlungen und starken Böen. Am 10. März konnte Dresden-Hosterwitz zudem mit 15,5°C die deutschlandweit höchste Temperatur verzeichnen.
Wetterumschwung
In der Nacht zum Samstag folgte dann der Durchzug des Tiefdruckgebietes – und mit ihm eine Winddrehung auf Nord. Der Regen ging in Schnee über, sodass sich bis ins Flachland eine Schneedecke bildete. Das 12-Stunden Maximum des Samstages betrug dann in Hosterwitz nur noch 2,8°C, in der Nacht zu Sonntag sank dort die Temperatur auf -3,3°C, im Ergebnis also ein Temperatursturz von 18,8 Grad in ca. 41 Stunden.

Frühlingstemperaturen und die erste Gewitterlage im Süden
Zum Wochenbeginn wird es wieder deutlich milder, im Südwesten sind am Montag bis zu 22°C möglich. In Sachsen wird es mit bis zu 15°C zwar nicht ganz so warm, frühlingshaft sind diese Temperaturen dann aber allemal. Schwerpunktmäßig wird zudem in Baden-Württemberg und Bayern die erste starke Gewitterlage des Jahres anstehen, ungewöhnlich früh:

In Frankreich befindet sich am morgigen Montag eine ziemlich labile und gut gescherte Luftmasse, sodass hier auch Superzellen im Bereich des Möglichen sind. In Baden-Württemberg nimmt die Labilität zwar ab, die Scherung bleibt allerdings erhalten, sodass organisierte Strukturen wahrscheinlich sind.
Lange werden die frühlingshaften Temperaturen nicht anhalten, bereits am Mittwoch sind wieder Schneeschauer bis ins Tiefland möglich. Das Auf und AB geht also weiter.