Nach einem frühlingshaften und sehr trockenem März meldete sich der Winter zu Beginn des zweiten Frühlingsmonats nochmal zurück. Ein Kaltlufteinbruch brachte Schneefälle und Fröste bis ins Flachland – ausgerechnet am 1. April.

Im sachsenweiten Flächenmittel schloss der März mit einer Mitteltemperatur von 4,2°C ca. 1,1 K (verglichen mit dem Klimamittel 1961-1990) zu mild ab. Zudem fielen nur knapp 38% des Niederschlages, dafür wurde das Sonnenscheinmittel um mehr als 100% übertroffen – Rekord an unzähligen Stationen.
Der April hingegen startet mit einem Kaltlufteinbruch und Schneefällen. Ursächlich dafür ist die Großwetterlage HNZ (Hoch Nordmeer, zyklonal). Vom Nordmeer bis vor die Küste Spaniens befindet sich ein blockierendes Hochdruckgebiet, in der Höhe entwickelt sich ein kräftiger Höhenrücken, welcher durch einen Trog weiter westlich gestützt wird. Ein zweiter Höhentrog befindet sich über West- und Mitteleuropa bis nach Nordafrika. Bodennah hat sich dabei vom Mittelmeer bis nach Osteuropa ein Tiefdrucksystem entwickelt.
Der Kaltluftausbruch bis zum Mittelmeer induziert nun eine rasante Zyklogenese, die Tiefdruckgebiete verursachen Aufgleitschneefälle:

Am 2. April ziehen sich die Schneefälle in den Süden zurück. Vom Sauerland bis nach Baden-Württemberg und Bayern sowie in der Eifel, dem Thüringer Wald und den höheren Lagen des Erzgebirges bildete sich eine ziemlich dicke Schneedecke. Nicht selten gab es neue Monatsrekorde für die höchste April-Schneedecke seit Aufzeichnungsbeginn. In den genannten Regionen fielen innerhalb kurzer Zeit Neuschneemengen von teils 20 bis 30 cm – Anfang April ist das alles andere als gewöhnlich.

Ebenfalls bemerkenswert waren die Tiefsttemperaturen, insbesondere in der Nacht zum Sonntag (03. April) kühlte stark aus. In den Mittelgebirgen wurden Tiefstwerte von weniger als -10°C gemessen. Sehr problematisch ist dies für die bereits blühenden Bäume, stärkere Frostschäden sind zu erwarten.

Sturmserie in der neuen Woche möglich
Ab Montag wird das Wetter wieder turbulenter: Sturmtiefs und Regenfälle sind zu erwarten. Den Anfang macht der Montag mit einem Tiefdruckgebiet über dem südlichen Skandinavien, welches (schwere) Sturmböen bis ins Flachland bringt.

Auch der Dienstag wird stürmisch, am Mittwoch beruhigt sich das Wetter etwas. Ab Donnerstag deuten die Wettermodelle neue Sturmfelder an. Wieder zieht ein Tiefdruckgebiet nördlich an uns vorbei und bringt Sturm. Seit einigen Läufen werden nun aber auch Randtiefs/Schnellläufer simuliert, welche die Gefahr von Orkanen im Binnenland und entsprechendem Schadenpotenzial mit sich bringen. Auch die neuerliche Entwicklung einer Shapiro-Keyser-Zyklone kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden. Dass es zu der Entwicklung solcher Randtiefs kommt scheint ziemlich sicher, völlig unsicher ist hingegen wo und wie stark diese sein werden.

Neben den Stürmen wird auch Dauerregen ein Thema. Je nach Modell werden Regensummen von 50 bis 150 l/m² simuliert, letztere Summen würden in Staulagen der Gebirge erreicht und definitiv für Hochwasser sorgen. Letztlich muss man aber wie schon gesagt die weiteren Berechnungen abwarten.